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Landwirtschaft

Die Hebelade – ein besonderes faszinierendes Gerät

HebeladeFast jeder Besucher, ob groß oder klein, ist von der Hebelade wie sie im unteren Bereich der Großgeräte in der Museums-Scheune steht, tief beeindruckt. Wieso? Schafft es doch eine Person mit Hilfe dieses Gerätes bis zu fünf Baumstämme allein anzuheben und auf einen Wagen zu laden. Sogar die „Knirpse“ der Jänickendorfer AWO KITA „Wirbelwind“ haben das schon probiert. Sie heben zwar keine fünf Baumstämme im Museum an, aber dafür den 5 m langen und ca. 40 cm dicken Baumstamm der sich dort befindet und das auch noch mit bis zu vier darauf sitzenden Kindern. Wie groß das Staunen und die Freude bei den kleinen Kerlchen darüber sind, kann sich bestimmt jeder gut vorstellen. Und sicher hat es manch Elternteil daheim nicht geglaubt, als sie davon voller Stolz berichteten. Der Hebel gehört zu den ältesten einfachen Maschinen. Die Hebelade in unserem Museum ist mindestens 200 Jahre alt, wahrscheinlich sogar noch älter. Sie zählt zu den einfachen geraden Hebeln, an dessen einen Ende eine Kraft angreift und dessen anderes Ende eine Last trägt. Als Hebelade bezeichnet man laut Meyers Konservationslexikon (Teil 2 von 1900) eine Vorrichtung zum Heben von Lasten, bei welcher der Unterstützungspunkt des Hebels allmählich erhöht werden kann. Um die Last - in unserem Fall der Baumstamm - wird eine Kette gelegt, die am Lastarm befestigt ist. Die Unterstützung sind bei der Hebelade zwei senkrecht stehende ca. 2 m lange parallel verlaufende Bohlen, die mit Löchern versehen sind. In diese Löcher wird nun abwechselnd je ein Eisenstift immer weiter nach untengesteckt wodurch die Last immer höher gehoben werden kann. Die Hebelade fand vor allem in der Forstwirtschaft Verwendung. Fast jeder Bauer besaß auch Waldflächen und im Winter, wenn die Feldarbeit ruhte, war „Holzmachen“  angesagt. Die Bäume wurden zur Verwendung als Bau- oder Brennholz gefällt. Mit Hilfe der Hebelade war es möglich, dass eine Person alleine mehrere, bis zu 20 m lange, Baumstämme auf einen so genannten Achswagen laden konnte. Der Achswagen konnte dazu in Vorder- und Hinterwagen getrennt werden, die mit einem Langbaum verbunden sind und mittels einer Kette zusammen gehalten werden. Er wurde der Länge des zu transportierenden Holzes angepasst. Wegen des erforderlichen Zusammenbindens musste der Achswagen aber mit einem Hub beladen werden. Erst wurde das Holz wie oben beschrieben vorn mit der Hebelade hochgehoben so dass der Vorderwagen darunter geschoben werden konnte. Dann wurde das Holz am anderen Ende mit der Hebelade hochgehoben und der Hinterwagen darunter geschoben. Zusätzlich befestigte man den sich am Hinterwagen befindenden Langbaum nach rechts und links mit einer Kette an dem aufgeladenen Holz, damit der Hinterwagen beim Fahren nicht ausbrechen konnte.
Diese Arbeit war trotz der Hebelade sehr mühsam und zeitaufwendig. Sieht man dagegen heute den Forstleuten bei ihrer Arbeit zu, kann man in wenigen Minuten erleben wie ein Baum gefällt, Äste und Zweige entfernt werden, der Stamm in entsprechender Länge zugeschnitten und am Waldrand zum Abtransport gestapelt wird. Wer aber einmal einen Blick in „alte“ Zeiten tun möchte, der kann die Funktion der Hebelade in der Museums-Scheune hautnah erleben oder vielleicht auch einmal selbst ausprobieren.

Wenn Sie noch mehr über die Arbeit im Wald wissen wollen, dann lesen sie hier weiter.

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